>> BRECHT UND DAS FRAGMENT <<
(hg von Astrid Oesmann und Matthias Rothe, lfb Texte 11)
Während sich Leserschaft und Kritik immer noch an Brechts vollendeten Werken orientieren, ist aus der Perspektive des Archivs von seiner schriftstellerischen Arbeit kaum etwas fertig. Auch die Brechtforschung hat sich bisher unzureichend mit dem Unfertigen beschäftigt und unterscheidet oft scharf zwischen dem ganzen Stück und dem Fragment. Der vorliegende Band stellt die Frage, ob diese Differenz aufrechterhalten werden kann, und zwar anhand von Lyrik, Film, Notizbüchern, Stücken und Theatermodellen. Hierbei wird deutlich, dass für Brecht Unfertigkeit kein Scheitern war. Die kollektive Erstellung vieler Texte und Aufführungen, ihr experimenteller Charakter und ihr unbedingter Bezug auf die Geschichte und Gesellschaft machen Unfertigkeit zum Erfordernis. Damit entsprechen diese Arbeiten der doppelten Zeitlichkeit des Fragments, das immer beides ist: Ruine und Entwurf.
Stefanie Diekmann sprach während der Brecht-Tage 2018 mit friendly fire (vor Ort: Melanie Albrecht, Michael Wehren) und Claudia Bosse über das Inszenieren und Arbeiten mit Brechtfragmenten. Der Band dokumentiert u.a. diese Podiumsdiskussion.
MIT BEITRÄGEN VON Ramona Mosse, Tom Kuhn, Martin Kölbel, Ulrich Plass, Iliane Thiemann, Stefanie Diekmann, Claudia Bosse, Michael Wehren und Melanie Albrecht.
Infos: https://
Die Reihe lfb texte erscheint in Kooperation mit dem Literaturforum im Brecht-Haus.
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